Lange Zeit geschieht nichts am Waldrand. Mit den letzten Sonnenstrahlen des Sonnenuntergangs schwindet die Hoffnung auf ein Bild bei brauchbarem Licht von Sekunde zu Sekunde. Mein Guter Freund,
welcher mich an diesem Abend begleitet hat, und ich packen innerlich schon unsere Sachen zusammen und überlegen wie wir unbemerkt verschwinden können.
An diesem Abend sind wir näher am Wildwechsel als sonst da wir beobachten konnten, dass die jungen Rehe hier immer wieder ausgelassen spielen, eine Chance die ich mir nicht entgehen lassen
möchte. Da ich zwischen meinen Ansitzen immer einige Tage verstreichen lasse um die Tiere nicht zu stark zu verunsichern oder gar zu vertreiben wusste ich nicht, ob sie immer noch an diesem Ort
herumtollen.
Die Sonne ist nun entgültig untergegangen. Vereinzelt ist das knacken von trockenen Ästen aus dem Wald zu vernehmen, die Vögel werden langsam leiser. Hat sich da etwas bewegt? Langsam luge ich
über meine getarnte Kamera hinweg Richtung der großen Tannen als plötzlich eine junge Ricke auf die Lichtung tritt. Näher als ich sogar erwartet hatte geht es langsam Richtung Feld. Langsam drehe
ich meine Kamera und lege den Finger an den Auslöser. Ich halte die Luft an - und da schaut es mit genau in die Linse. Klack - ein Foto.
Das Reh dreht sich um und verschwindet lautlos im Wald.
Zeit für uns zu gehen.
Diese Momente lassen immer wieder meinen Körper mit einer Mischung aus Adrenalin und Glück durchströmen. Ein süchtig machender Moment.